Dass Leserbriefe nicht nur eine Textsorte für die Reife- und Diplomprüfung sind, sondern auch sehr wohl etwas mit dem wirklichen Leben zu tun haben, beweisen wiederum wieder einmal die begabten Schülerinnen der IIAHL.
Unter der Leitung von ihrer Deutsch Professorin Mag. Rita Ahorner erlernten sie das Handwerk für diese wichtige Möglichkeit der Meinungsäußerung und sie gab auch den Anstoß, die zu selbst gewählten Themen erstellten Leserbriefe an Qualitätszeitungen zu senden.
Groß war die Freude, als die ersten Texte in den Oberösterreichischen Nachrichten und Salzburger Nachrichten erschienen und nahezu flutartig die Leserbriefe auch in anderen Zeitungen veröffentlicht wurden.
Neben den regionalen Blättern Mühlviertler Rundschau und Tipps waren auch Zeitungen wie „Standard“ und „Die Presse“ an den Meinungen unserer Schülerinnen interssiert.
Im Anschluss finden sich ein paar Beispiele für die veröffentlichten Texte, die sich mit den Themen Umweltverschmutzung, Jugendschutz, Moderne Medien usw. beschäftigen.
Ein großes Lob für die ausgezeichneten Schülerinnen und ihren Mut, ihre Meinung der Öffentlichkeit preiszugeben, ihren Standpunkt eloquent wiederzugeben und zur Diskussion zu stellen.
Stoppt die Müllflut
Vor einigen Wochen wurden entlang der B3 bei Arbing mysteriöse gelbe Pfeile aufgestellt. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass diese Pfeile sogenannte „Müll-Hotspots“ aufzeigen, also Stellen, an welchen während des Autofahrens besonders viel Abfall aus dem Fenster geworfen wird.
Da meine Familie an der B3 wohnt, sind auch wir von diesem Akt der Umweltverschmutzung stark betroffen. Wie sollen Kinder lernen, Müll richtig zu trennen, wenn offensichtlich nicht einmal Erwachsene dazu fähig sind? Vielleicht würden Kameras entlang der Bundesstraße an besagten „Müll-Hotspots“ helfen, um die Übeltäter zu überführen. Zwecks Datenschutz können Kamera-Attrappen anstatt von echten montiert werden, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass die Geldstrafen für diese Art der falschen Müllentsorgung und somit auch Umweltverschmutzung stark erhöht werden sollten.
Vielleicht können so Besserungen erreicht werden, denn obwohl Umweltschutz ein in letzter Zeit heiß diskutiertes Thema ist, wird erstaunlich wenig dafür unternommen.
Stefanie Heindl (16), Schülerin der HLW-Perg
Schluss mit Lerntablets in Volksschulen!
Apple, Samsung und Sony. Wenn man einem Volksschulkind diese drei Begriffe aufzählt, weiß es sofort worum es sich handelt. Immer öfter werden als Lernmittel Lerntablets eingesetzt. Da es in der Öffentlichkeit unterschiedliche Meinungen gibt, möchte ich zu diesem Thema Stellung nehmen.
Meiner Meinung nach haben Lerntablets in Volksschulen nichts verloren, da die Kinder dadurch zu früh mit den digitalen Geräten aufwachsen. Es mag schon tolle und praktische Apps geben, doch die Kinder werden abhängig und hocken vor den Tablets oder sogar vor ihrem eigenen Smartphone. Ich finde, dass die Hausaufgaben in der Volksschule noch schriftlich zu machen sein sollten, um Schrift, Form und Rechtschreibung in Übung zu halten. Den Kindern wird das digitale Gerät zu früh in die Hände gelegt, und das finde ich nicht von Vorteil. Es sollte auf etwas anderes mehr Wert gelegt werden z. B. mit den Kindern in die Natur zu gehen, um dort eine Unterrichtseinheit durchzuführen.
Deshalb appelliere ich an die Lehrer/innen: Stoppen Sie diese Lernmethode und legen Sie mehr Wert auf das gewöhnliche und normale Lernen mit Buch und Stift.
Julia Heiligenbrunner (16), Schülerin der HLW-Perg
Fortgehen jetzt auch für Volksschüler?
Da es mir in letzter Zeit beim Fortgehen oft aufgefallen ist, dass sich teilweise erst 12 oder 13-Jährige in Discos, Bars oder größere Events schummeln und mich dies maßlos aufregt, appelliere ich hiermit an die Security und die Eltern der Kinder strenger durchzugreifen. Ich habe kein Verständnis für die Denkweise dieser jungen Menschen, die sich illegal mit Bier, Wein und stark alkoholischen Getränken so übermäßig zu betrinken, dass es zu Aggressionen, Dummheit und schließlich Bewusstlosigkeit mit anschließender Fahrt ins Krankenhaus kommt, um sich eben mal kurz den Magen „auspumpen“ zu lassen.
Und womöglich passiert genau dasselbe eine Woche später wieder. Dabei frage ich mich schon, wie es so weit kommen kann und ob dies nicht härtere Konsequenzen haben sollte. Um dies zukünftig verbessern zu können, wäre ich für ein einheitliches Jugendschutzgesetz, strengere Kontrollen an den Eingängen, wo wirklich nur amtliche Lichtbildausweise zur Kontrolle herangezogen werden und keine gefälschten oder ausgeborgten von älteren Freunden. Doch bevor es überhaupt dazu kommt, lege ich den Eltern nahe, auf die Gesundheit ihrer Kinder zu achten und rate ihnen, diesen erst frühestens mit 15 Jahren das Fortgehen zu erlauben.
Iris Rumetshofer (16), Schülerin der HLW Perg
„Geh“steige im Zentrum von Grein – so kann es nicht weitergehen!
Als Fußgängerin nehme ich die aktuelle Gehsteigsituation im Zentrum von Grein zum Anlass, meinen Missmut darüber zu äußern.
Wir haben wunderschöne breite Gehsteige, die sogar behindertengerecht sind – doch wie sieht die Ist-Situation aus? Die Gehsteige werden durch Schanigärten, Werbetafeln sowie Warenpräsentationsständer von Geschäften und durch widerrechtlich haltende und parkende Autos verstellt. An Wochentagen ist es nicht so dramatisch, weil es einen „Parksheriff“ gibt, am Wochenende herrscht das perfekte Chaos in Grein.
Stellenweise muss auf die Straße ausgewichen werden, um an den „Hindernissen“ vorbeizukommen. Die Gehsteige können z. B. von einer Mutter mit einem Kind an der Hand oder mit einem Kinderwagen teilweise nicht benützt werden! Oder man streift bei Regen zwangsweise die Autos mit dem Schirm.
Meiner Meinung nach könnte man eine Parkraumüberwachung auch am Wochenende durchführen und somit die Situation in den Griff bekommen, oder werden im Sinne von „Grein ist eine Tourismusstadt“ nur die „Einheimischen“ wochentags bestraft? Parkplätze gibt es genug, vielleicht könnte man diese besser beschildern? Da wären Parkplätze beim Halterkreuz, gegenüber vom Freibad oder vom Roten Kreuz, die nicht genutzt werden, auch wenn ganz Grein „zugeparkt“ ist. Die Touristen gehen ja ohnedies spazieren, warum akzeptiert man dann, dass jeder „vor der Haustüre“ parken muss? Anderswo wird man gleich abgeschleppt! Man könnte auch Schilder anbringen, die darauf hinweisen, dass der Gehsteig den Fußgängern gehört. Wir haben immerhin auch Schilder mit „Bitte langsam und leise fahren“.
Ich sehe nicht ein, warum die Fußgänger auf der Straße gehen und sich in Gefahr begeben sollen, und glaube, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht, um Unfällen vorzubeugen.
Daher appelliere ich an die Stadtgemeinde Grein, dieses Thema aufzugreifen und für die Sicherheit der Fußgänger etwas zu unternehmen.
Alexandra Schinninger (15), Schülerin der HLW Perg