Seit vielen Jahren beteiligt sich meine Familie an der Aktion „Chistkindl aus der Schuhschachtel“. Seit 3 Jahren organisiere ich diese selbst an unserer Schule der HLW Perg. Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, meinen Vater bei der Fahrt in die Ukraine zu begleiten.
Organisiert wird diese Aktion durch die OÖ Landlerhilfe, die bereits seit vielen Jahren die Pakete an Kinder, unter anderem in den ukrainischen Waldkarpaten, verteilt. Dieser gemeinnützige Verein – gegründet 1991 – unterstützt dadurch Altösterreicher (Landler), die vor viele Jahren unter der Regierung von Maria Theresia auswandern mussten und seitdem unter schwierigen Bedingungen leben.
Ich habe vom 15. bis 19. Dezember 2018 den Hilfstransport nach Königsfeld/Theresien Tal begleitet. Der Transport der Pakete von OÖ über Ungarn in die Ukraine erfolgte dieses Jahr durch 51 Fahrzeuge und dauerte mit den Zwischenstopps mehr als einen Tag. Nach der ersten Nacht in einem Hotel wurden die 120 freiwilligen Helfer vom 16. – 18. Dezember von freundlichen Gastfamilien aus Königsfeld aufgenommen, deren Lebensstandards für die meisten von uns unvorstellbar sind. Trotz der Armut wurden uns nicht nur Zimmer zur Verfügung gestellt, sondern auch jeden Tag großzügig gekocht. Es gibt in Königsfeld weder Kanalisation und Müllabfuhr noch werden die Straßen im Winter geräumt. Das Leben dort ist nicht einfach! Viele Menschen sind arbeitslos und haben kaum Geld. Die Freude über ein Paket oder Geldspenden ist riesengroß. Am 17. und 18. Dezember wurden die Pakete von den in 7 Gruppen geteilte Fahrzeugen und Helfern zu Kindergärten, Volkschulen, Hauptschulen und zu bedürftigen Familien gebracht. Der Zustand der Straße war dieses Jahr eindeutig besser als in den letzten Jahren, da viele Straßen ausgebessert wurden und durch den vielen Schneefall und die Kälte die tiefen Löcher in den Straßen zufroren. Am 19. Dezember um 6:30 Uhr in der Früh ging es dann vom Hotel weg zurück nach Hause.
Diese kurze, aber dennoch überwältigende und lehrreiche Zeit in der Ukraine hat mir wieder einmal gezeigt, wie gut es uns eigentlich geht. Wir sollten unseren Wohlstand viel mehr schätzen, denn trotz der schwierigen Lebenssituation sind die Bewohner von Königsfeld sehr großherzige, selbstlose und gutmütige Menschen.